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Motorfliegen

Was sind "Sportflugzeuge" - was macht man damit?

Sportflugzeug werden die Flugzeuge oft genannt, welche den hiesigen und ähnliche Flugplätze bevölkern. Das ist etwa so, als wenn man ein braves Familienauto oder gar einen Kleinbus "Sportwagen nennen würde. Denn genau wie diese Autos sind die diversen "kleinen" ein- und zweimotorigen Flugzeuge in erster Linie Fortbewegungsmittel, Mittel zum Reisen. Wie mit dem Familienauto kann man gelegentlich auch mal eine sportliche Rallye mitmachen. Flugrallyes sind Wettbewerbe im ganz präzisen Fliegen und Navigieren, die bis zu Weltmeisterschaften reichen. Und wie beim Auto gibt es spezielle Konstruktionen für spezielle Zwecke, insbesondere für den Kunstflug. Das zum Beispiel sind wirkliche Sportflugzeuge! (Rennflugzeuge gibt es auch, z.B. in den USA, aber nicht bei uns.) Die Fliegerei mit diesen Flugzeugen gehört in den Bereich der "Allgemeinen Luftfahrt", ebenso wie der Betrieb von Polizei- und Rettungshubschraubern, von Lufttaxis usw.

Wer fliegt solche Flugzeuge?

Cockpit Hinz und Kunz! Frauen und Männer, Jung und Alt, Handwerker, Geschäftsleute, Sekretärinnen, Studenten, Angestellte, Lehrer..., man könnte alle Berufe aufzählen. Einige fliegen, weil das Fliegen einfach schön ist! Andere, weil sie gerne die Landschaft von oben sehen, weil sie sich mit dem Wetter auseinandersetzen wollen, weil sie von der Technik der Flugzeuge fasziniert sind, sehr viele aber auch, weil sie auf dem Luftweg zu Geschäftsterminen oder in den Urlaub reisen wollen. Für viele ist das Flugzeug die Brücke zu Freunden in anderen Ländern Europas...

Wie schnell, wie hoch, wie weit fliegen die Flugzeuge?

Das Leistungsspektrum dieser Flugzeuge ist noch viel breiter als das der Autos. Schauen wir uns mal ein ganz modernes kleines Schul- und Reiseflugzeug an, die in Österreich und Kanada gebaute Katana: 2 Sitze, 80 PS, Reisegeschwindigkeit 180 km/h, Reichweite 800 km plus Sicherheitsreserve (bei Beladung mit zwei Personen und Gepäck von zusammen 180 kg), Benzinverbrauch 15 Liter/Stunde, was 8,5 l pro 100 km entspricht.

Katana oder die Piper PA 28-161, ein typisches Vereinsflugzeug, bereits in den 80er Jahren als Piper Cherokee entwickelt und immer wieder verbessert, und immer noch in Serienfertigung: 4 Sitze, 160 PS, Reisegeschwindigkeit 210 km/h, Reichweite 950 km plus Sicherheitsreserve (bei Beladung mit drei Personen und Gepäck von zusammen 260 kg), Benzinverbrauch 32 l/h.

Piper Cherokee

Zur einmotorigen Oberklasse gehört die Beech A 36 TC Bonanza, die Weiterentwicklung eines Klassikers mit den Wurzeln in den 50er Jahren: 6 Sitze, 300 PS, 310 km/h, 1.700 km Reichweite, 60 l/h.

Beech Bonanza

Kann man eigentlich immer fliegen?

Man kann im Winter wie im Sommer fliegen, wenn die Start- und Landebahnen in geeignetem Zustand sind und das Wetter mitspielt. Für Piloten mit einer ,,normalen" Privatpilotenlizenz müssen bestimmte Wettermindestbedingungen (Sicht, Wolkenfreiheit) gegeben sein. Für Flüge bei Nacht ist eine Zusatzberechtigung nötig. Für Flüge ohne Sicht, also in Wolken, ist außer den erforderlichen Anzeigegeräten eine besondere Schulung notwendig, die zur Instrumentenflugberechtigung (IFR: Instrument Flight Rules, Instrumentenflugregeln) führt. Diese erfordert einen erheblichen Aufwand und, wie die ,,normale" Lizenz auch, ständiges Sich-in-Übung-Halten. Es gibt allerdings Wetterlagen, die auch Instrumentenflieger an den Boden fesseln:

Für Start und Landung sind Mindestsichtwerte und Wolkenuntergrenzen vorgeschrieben, die Gefahr der Vereisung des Flugzeugs muss beherrscht werden können, Gewitterfronten müssen gemieden werden. Die Möglichkeiten hängen sehr vom benutzten Flugzeug ab. Diese Tatsachen muss man berücksichtigen, wenn man daran denkt, die Fliegerei regelmäßig geschäftlich zu nutzen!

Ist das Fliegen denn wirtschaftlich?

Rechne nach: Die oben beschriebene Katana hat einen Verbrauch von etwa 10 l pro 100 km, die Piper kommt auf etwa 15 l pro 100 km. Berücksichtigst Du, das die vom Flugzeug benutzte ,,Luftlinie" in der Regel mindestens 20 Prozent kürzer ist als die entsprechende Straßenentfernung, beachte auch die hohe Reisegeschwindigkeit - und vergleiche sie mit Deinem Auto! Selbst das ältere Flugzeug schneidet im Vergleich besser ab als die meisten Kraftfahrzeuge!

Und wie steht es mit der Umweltverträglichkeit?

Wirtschaftlichkeit ist ein erster Punkt, der auch für Umweltfreundlichkeit spricht, dazu: siehe oben!

Motorflugzeuge sind im Gegensatz zu Segelflugzeugen zu hören: Sie machen Lärm. Dieser Lärm lässt sich messen und objektiv mit anderen Lärmbeeinträchtigungen vergleichen - ober zum Politisieren verwenden. Messungen zeigen aber deutlich: Die Belästigung durch Fluggeräusche ist im Vergleich zu anderen Verkehrsgeräuschen außerordentlich gering. Wirklich laute Flugzeuge sind in der Minderzahl und die Flugzeughalter in Deutschland haben es sich viel kosten lassen, ihre Flugzeuge noch leiser zu machen, als es die deutschen Zulassungsrichtlinien fordern. Und die sind schon wesentlich schärfer als die international gültigen Grenzwerte!

Und die Schadstoffemissionen? Der Benzinverbrauch der Allgemeinen Luftfahrt beträgt 0,03% des gesamten Mineralölverbrauchs in Deutschland oder 0,1% des Verbrauchs an Kraftfahrzeugbenzin - der Schadstoffausstoß ist entsprechend niedrig!
Für jeden Meter, den ein Auto fährt, braucht es befestigten Untergrund, nicht anders die Bahn. Einem Flugzeug genügt ein Gras- oder Asphaltstreifen von etwa 700 m Länge am Start- und am Zielflugplatz, um hunderte von Kilometern zu überwinden! Und nebenbei eine Bemerkung für den Steuerzahler: Diese wenigen Meter Gras- und Asphaltbahn wurden zum großen Teil von den Fliegern selbst angelegt und werden von ihnen selbst betrieben und gepflegt, sie zahlen für Landungen Gebühren, um Sach- und Personalleistungen abzugelten, und sie entrichten dazu noch Mineralölsteuer, wie jeder Autofahrer! In Deutschland sind übrigens derzeit rund 7.000 Flugzeuge der besprochenen Kategorie zugelassen. Unsere Straßen bevölkern etwa 30.000.000 Pkw!

Weitere Fragen?

Dann sprich auf einem Flugplatz ganz ungeniert jemanden an, von dem Du glaubst, er oder sie gehöre dazu und frage! Anschriften nennt wir Euch auch gerne.
Und wenn ich einfach nur mal mitfliegen will?

Ruf uns einfach an, Du kannst gerne eine Runde bei uns mitfliegen. ABER Vorsicht: Fliegen ist hochansteckend.

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